Stilles Gedenken am Volkstrauertag

Stilles Gedenken am Volkstrauertag

Am diesjährigen Volkstrauertag, den 15. November 2020,  wurde durch den Ortsvorsteher Werner Dürdoth und den Oberst der St. Sebastian Schützenbruderschaft von 1502 Andreas Muhs ein Kranz am Ehrenmal auf dem Lehmberg in Borgentreich niedergelegt.

Das Gedenken fand unter Coronabedingungen im engsten Kreis statt.
Wir gedenken allen Gefallenen und Opfern der Weltkriege, sowie allen Opfern von Gewalt, Terror und Kriegshandlungen. Wir Gedenken Opfern von Rechts- und Linksradikalismus, Antisemitismus und Fremdenhass.

Ist das Gedenken am Volkstrauertag heute noch sinnvoll?
Der erste Weltkrieg ist über 100 Jahre her, der 2. Weltkrieg ist nun 75 Jahre zu Ende. Unsere Feinde wie Frankreich und England sind beste Freunde geworden und die Deutsche Einheit haben wir nun friedlich vor 30 Jahren erreicht. Also warum noch den Volkstrauertag begehen?
Gerade weil WIR seit 75 Jahren in Frieden leben und das Grauen des Krieges nicht am eignen Leib spüren mussten und kaum noch echte Zeitzeugen der Weltkriege bei uns leben, müssen wir die Erinnerungskultur pflegen. Wir spüren fast täglich wie brüchig die Demokratien in Europa sind.
An den Ereignissen der letzten Zeit, wie Terroranschläge in Wien, Dresden, oder Frankreich und an antisemitistischen Überfällen auf Synagogen in Halle oder fremdenfeindliche Übergriffe …
All diese Ereignisse und die großen Katastrophen der Weltkriege in 20sten Jahrhundert, müssen uns dafür sensibilisieren, dass wir in Europa täglich für Demokratie und Freiheit arbeiten müssen.

Daher darf  das Gedenken nie aufhören!

Das Gedenken mit Abstand ermöglicht es uns dieses Jahr auch etwas anders damit umzugehen.

Geht in den nächsten Tagen mit den Familien am Ehrenmal auf dem Lehmberg vorbei und sucht mal nach Euren Angehörigen, die auf den grauen Tafeln eingeschrieben sind. Fragt Euch dann: Gibt es noch Fotos von unseren Uropa, Großonkel in einem Album oder gar einen Brief aus Kriegszeiten? Und sucht danach. Wie alt ist er geworden, was musste er für schlimme Dinge im Krieg erleben? Was wäre wohl aus ihm geworden, wenn er nicht so früh hätte sterben müssen?

So kann ein aktives Gedenken heute gelebt werden und die Angehörigen sind nicht für umsonst gestorben, sondern sensibilisieren und auch im Zukunft, dass wir immer weiter für den Frieden arbeiten müssen.

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